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Stirling Hart und sein Weg zum Trophy-Weltmeistertitel 2018

Jede Athletin und jeder Athlet träumt davon in der Karriere einen der großen internationalen STIHL TIMBERSPORTS® Titel zu gewinnen. Die Basis für solche Erfolge legen meist jahrelanges Training, ein unbändiger Erfolgshunger sowie die Fähigkeit aus Rückschlägen zu lernen und wieder aufzustehen. Der bislang einzige internationale Titel für Kanada in der Leistungsklasse der Pros ist ein Sinnbild dafür: Der Triumph von Stirling Hart bei der Champions Trophy 2018. 

Stirling Hart beim Standing Block Chop bei der Weltmeisterschaft 2016.
Bei der Einzel-Weltmeisterschaft 2016 stellte der Kanadier Stirling Hart in den ersten drei Disziplinen, wie hier beim Standing Block Chop, persönliche Bestzeiten auf und bestätigte seine starken Leistungen auch im späteren Verlauf des Wettkampfes.

Nicht weit nördlich von Vancouver liegt die Heimat des kanadischen Ausnahmeathleten Stirling Hart. In der kleinen Stadt Squamish in der Provinz British Columbia hat die Forstwirtschaft eine lange Tradition. Kein Wunder also, dass Stirling Hart schon früh durch seine Familie die ersten Berührungspunkte mit dem Sportholzfällen hatte. So zeichnete sich bereits in sehr jungen Jahren bei dem Kanadier die Passion für den Extremsport ab. Daraus entwickelte sich eine Karriere als Top-Athlet in der TIMBERSPORTS® Series. Der bisherige Höhepunkt ist sein Sieg bei der Champions Trophy 2018. Der Weg dahin war jedoch alles andere als einfach.

Ein Wechselbad der Gefühle bei der Weltmeisterschaft 2016
Für Hart ist die Chance für sein Land auf der großen internationalen Bühne zu stehen etwas Unvergleichliches: „Kanada vertreten zu dürfen ist eine meiner größten Errungenschaften. Es ist schön für jemand anderen als mich selbst anzutreten, sei es mein Land oder meine Teamkollegen“, erklärt Hart. Die Weltmeisterschaft 2016 ist einer der Wettkämpfe, die er nie vergessen wird. Nachdem er einen Tag zuvor mit Kanada bereits die Silbermedaille im Team geholt hatte, galt es für Stirling Hart sich im Einzel gegen die elf besten Sportholzfäller der Welt durchzusetzen. Lange sah es danach aus, als ob dies sein Abend werden sollte: persönliche Bestzeiten in den ersten drei Disziplinen, dann ein nationaler Rekord an der Single Buck und zur Krönung noch ein bis heute ungebrochener Weltrekord beim Springboard, der die mehr als 5.000 Zuschauer in der Halle von den Sitzen riss. Damit hatte er nur einen Punkt Rückstand auf Jason Wynyard vor der letzten Disziplin - eine sehr gute Ausgangsposition.

Für den Kanadier eine seiner prägendsten Erinnerungen. „Es war definitiv einer der Höhepunkte meiner Karriere. Das Springboard war schon immer einer meiner starken Disziplinen und ich hatte mich im Vorfeld der WM besonders darauf vorbereitet.“ Im Finale an der Hot Saw nahm der Höhenflug jedoch ein jähes Ende. Erst misslang das Starten seiner Hot Saw und dann folgte eine Disqualifikation aufgrund eines nicht vollständigen Cookies. Damit rutschte der Kanadier plötzlich auf den vierten Platz ab und der Traum vom Weltmeistertitel war geplatzt. „Mittlerweile lache ich über die Situation, aber damals war es ziemlich herzzerreißend“, blickt Hart auf die WM zurück.

Weniger als eine Sekunde vom Sieg entfernt
Dennoch trieb diese bittere Niederlage den Kanadier nur weiter an und nährte seinen Hunger nach Erfolg. Nur ein Jahr später bestätigte Stirling Hart seine bestechende Form und sicherte sich die Teilnahme an der Champions Trophy 2017, heute bekannt als World Trophy. Hart war erneut bereit es mit der internationalen Sportholzfäller-Elite aufzunehmen. Selbst eine Verletzung in der Vorbereitung auf den Wettkampf hielt ihn nicht von Spitzenleistungen ab. Eindrucksvoll setzte sich der Kanadier gegen viele seiner Kontrahenten durch und stand erneut kurz vor dem ganz großen Wurf. In einem der spannendsten und knappsten Finals bei einer World Trophy hatte Hart dann allerdings erneut das Nachsehen – diesmal gegen den Australier Brad De Losa. Weniger als eine Sekunde und nur ein Axthieb entschieden am Ende über Sieg und Niederlage. „Ich bin bis heute sehr zufrieden mit meiner Leistung damals. Ich habe trotz meiner Verletzung mein Bestes gegeben. Am Ende war ich sehr froh in der Reichweite einer halben Sekunde zu Brad De Losa, einem der besten TIMBERSPORTS® Athleten der Welt, zu sein“, so der Kanadier über seinen knappen zweiten Platz.

Mit eisernem Willen und harter Arbeit zum verdienten Triumph
„Das Gute an Niederlagen ist, dass sie dich sehr hungrig auf Erfolg machen und eine extreme Motivation geben. Bei TIMBERSPORTS® darfst du dich nicht von Fehlern verfolgen lassen. Wenn du akzeptierst, dass du einen Fehler gemacht hast, daraus lernst und weitermachst, dann ist das einer der Schlüssel, um in diesem Sport erfolgreich zu sein“, blickt Stirling Hart auf die Zeit nach den zwei Rückschlägen zurück.

„Ich hatte jeden Schritt, jeden Schlag mit der Axt und jeden Zug mit der Säge in meinem Kopf vorgeplant. Als ich auf die Bühne ging, musste ich das nur noch abrufen und glücklicherweise ist es mir gelungen“, erklärt der Kanadier seine Vorbereitung auf die Champions Trophy 2018. Im Halbfinale war es erneut ein Australier, der ihm alles abverlangte. Im direkten Duell mit Mitch Argent ging es erneut um weniger als eine Sekunde. Diesmal allerdings zu Gunsten von Hart. Im anschließenden Finale setzte er sich gegen die TIMBERSPORTS® Legende Jason Wynyard durch und konnte den größten Erfolg seiner Karriere feiern. Die Zeit des Triumphs für den Kanadier war endlich gekommen. Erleichterung und Bestätigung für ihn zugleich. „Ich hatte so viele Jahre so hart dafür gearbeitet. Es war ein Gefühl der Befreiung. Ich war sehr froh diesen Titel auch für unseren damaligen kanadischen Team-Manager, Gerry Rozo, zu gewinnen. Es war die Bestätigung für all die Arbeit, die Schmerzen und alle Entbehrungen.“

Der Trophy-Weltmeister von 2018 greift wieder zu Axt und Säge
Nach 2019 ist es ruhig um den kanadischen Weltrekordhalter geworden. Nach so viel Aufopferung für den Sport war es an der Zeit für eine Pause. An TIMBERSPORTS® Wettkämpfen nahm Stirling Hart über längere Zeit nicht mehr teil. In diesem Jahr jedoch will der Spitzenathlet wieder angreifen und sich in die internationale Elite zurückkämpfen. Sein Ziel: die Weltmeisterschaft 2023 in Deutschland. Es wäre eine Rückkehr an den Ort, an dem er 2016 fast Weltmeister geworden ist. „Eine Atmosphäre wie in der Porsche-Arena habe ich nirgendwo sonst erlebt. Das waren die lautesten Zuschauer, die ich je erlebt habe. Und ich habe auf dieser Bühne noch etwas zu erledigen“, blickt der Kanadier entschlossen auf das Saisonhighlight. Über 120 Athleten aus 20 Nationen werden am 3. und 4. November in Stuttgart zusammenkommen, um die STIHL TIMBERSPORTS® Einzel- und Team-Weltmeisterschaft 2023 auszutragen. Vielleicht auch wieder mit Stirling Hart auf der ganz großen Bühne.

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