Im weltbekannten Passionstheater von Oberammergau wurden an diesem Wochenende 23 neue persönliche Bestzeiten in der DACH-Meisterschaft gefeiert. Während der Ort selbst mit feinsten Schnitzereien und Holzkunst begeistert, ging es dieses Mal vor rund 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern um das schnelle Zerhacken und Zersägen von Holzblöcken. Die Sportholzfällerinnen und Sportholzfäller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz traten erstmals in der neueingeführten Wettkampfserie gegeneinander an. Parallel dazu fand das Gartenfest des Trachtenvereins Oberammergau statt, so dass sich die Zuschauerströme in beide Richtungen bewegten.
Erst in den letzten sieben Sekunden des Wettkampfs wurde der Sieger der Pros ermittelt. Bis dahin hatten die Frauen am Vormittag und die Männer danach gezeigt, wie schnell sie mit ihren Werkzeugen umgehen können. Dabei kommen spezielle Wettkampfäxte, eine handelsübliche und eine getunte Motorsäge zum Einsatz, ebenso wie eine Einmannzugsäge.
Sie bestreiten bis zu sechs Disziplinen, in denen gesägt und gehackt wird - und am Ende entscheidet doch die Hot Saw. Der Lärm der getunten, bis zu 80 PS starken Motorsäge, füllte am Samstagabend den Bühnenraum des Passionstheaters. Als die Athleten ihre Hot Saws aufwärmten, stieg die Spannung im Auditorium. Gleich mehrere Sportler waren noch im Endspurt zum Sieg. Denny Vielwerth aus Sondheim (Bayern) gehörte zu den Favoriten, nachdem er im April den Qualifikationswettkampf der drei Nationen gewonnen hatte. Vielwerth musste gegen Oliver Reinhard aus der Schweiz antreten. Ebenfalls ein Aspirant auf den Sieg.
Alle wussten, dass sich hier entscheiden könnte, wer das erste Semifinale gewinnt. Oliver Reinhard schnitt in 6,95 Sek. drei Scheiben vom Stamm ab, während Vielwerth eine Disqualifikation hinnehmen musste, da einer seiner „Cookies“ nicht komplett war. Reinhards Zeit reichte allerdings auch nicht zum Gewinn des Wettbewerbs. Im allerletzten Heat zogen der amtierende Schweizer Meister Christophe Geissler und der amtierende österreichische Staatsmeister Armin Kugler an ihm vorbei. Cyril Pabst aus der Westschweiz hatte jedoch am konstantesten in allen Disziplinen gepunktet und triumphierte.
Bester Deutscher im ersten von drei Semifinals wurde Marcel Steinkämper aus Minden als Fünfter vor Denny Vielwerth als Sechster. „Man kennt sich zwar untereinander von einigen Wettkämpfen, aber es ist dennoch etwas Besonderes, wenn verschiedene Länder direkt aufeinandertreffen“, sagte Marcel Steinkämper. Denny Vielwerth war ebenfalls mit seiner Leistung und drei neuen, persönlichen Bestzeiten zufrieden: „Das spornt einen noch mehr an, wenn man gegen Größen wie Christophe Geissler antritt. Das war heute der erste Vorgeschmack auf eine spannende Saison.“
Bereits am Vormittag hatte sich Juliana Einfalt aus Österreich gegen drei andere Holzfällerinnen durchgesetzt. Die Tischlerin aus Langschlag hackte einen sensationellen Standing Block Chop, der in dieser Saison erstmals zum festen Repertoire der Frauen-Wettkämpfe gehört. Dabei wird das Fällen eines Baumes simuliert. Sie benötigte nur 52,86 Sek. und war damit fast 30 Sekunden schneller als ihre Konkurrentinnen. Die Deutsche Alrun Uebing wurde Zweite.
Während die Frauen bereits für das Saison-Finale in Wildhaus (Schweiz) gesetzt sind, müssen die Pros noch um den Einzug kämpfen. Sie werden entweder Mitte Juni in Linsburg oder Anfang August in St. Martin (Österreich) antreten. Der fünffache Deutsche Meister Danny Martin greift dann ebenfalls erst in das Geschehen ein.
Jeweils die beste Zeit pro Disziplin wird am Ende aus den Wettkämpfen herausgezogen und mit Punkten bewertet. Die 16 Besten aus allen drei Ländern fahren schließlich zum Finale und haben die Chance, DACH-Meister zu werden.
Die kompletten Ergebnisse des ersten Semifinals in Oberammergau der Frauen und der Pros können in der STIHL TIMBERSPORTS® Database nachgelesen werden.